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450 Arten von Schwebfliegen gibt es am Obermain

450 Arten von Schwebfliegen gibt es am Obermain
Schwebfliegen sind faszinierende Lebewesen und dazu äußerst nützlich. Foto: Christa Schröder

Die Schwebfliege ist eine faszinierende Insektenart. Leider wird sie von vielen verkannt, da sie sich als Wespe, Biene oder sogar Hummel tarnt und entsprechend oft mit diesen verwechselt wird. Dabei ist die Schwebfliege völlig harmlos und darüber hinaus ein überaus interessantes und nützliches Tier. Das erwachsene Exemplar ernährt sich von Nektar und Pollen und ist auch als eifriger Blütenbestäuber gern gesehen.

Der Hauptvorteil aber ist, dass die Larven der Schwebfliegen zur Gilde der „Blattlauslöwen“ gehören. Zusammen mit den Marienkäfern und Florfliegen zählen sie zu den wichtigsten Helfern bei der biologischen Blattlausbekämpfung. Die Weibchen suchen nach Blattlauskolonien und legen dort ihre einen Millimeter langen Eier ab.

Eine Larve vertilgt eine Blattlaus in etwa drei Minuten

Aus den insgesamt über 1000 weißlichen Eiern schlüpfen die Larven, die sich sofort auf die Suche nach Blattläusen machen. Mit den Mundwerkzeugen werden die Läuse ausgesaugt. Für eine benötigt eine Larve der Schwebfliege etwa drei Minuten. Eine ganze Blattlauskolonie kann somit innerhalb kurzer Zeit verschwinden.

Die fast durchsichtigen Larven sind so gut getarnt, dass man sie kaum bemerkt. Experten warnen davor, das biologische Gleichgewicht mit Spritzungen durcheinander zu bringen. Diese können eine spätere Massenvermehrung bewirken, da die Nützlinge eine viel längere Vorlaufzeit haben als die so genannten Schädlinge.

Geduld und genaue Beobachtung sind im Garten Gold wert

450 Arten von Schwebfliegen gibt es am Obermain
Die Larven schaffen es leicht, mit Blattlauskolonien fertig zu werden, wenn sie ungestört bleiben. Foto: Christa Schröder

Jeder Eingriff in dieses Gefüge bedeutet eine ständige Behandlung mit Giften. Das Spritzen führt zudem leicht zur Resistenz der Läuse, die einen achtmal schnelleren Generationswechsel haben als Nützlinge wie die Schwebfliegenlarven. Deshalb wird im Garten Geduld empfohlen und eine genaue Beobachtung.

Von den Schwebfliegen, welche auch die Schmetterlinge unter den Fliegenarten genannt werden, gibt es allein in der Region 450 Arten. Alle tarnen sich entweder als Wespen, Hummeln oder Bienen. Um diese nützlichen Tiere anzulocken, ist es notwendig, flache Blüten im Garten zu haben. Diese haben vor allem Korbblütler wie Dahlien, Astern oder Kosmeen und Doldengewächse wie Giersch, Wilde Möhre oder Dill. Die Schwebfliegen danken das Nahrungsangebot mit einer verstärkten Eiablage.

Auch Verstecke fürs Überwintern anbieten

In einem biologisch vielschichtigen Garten, in dem auch einige Wildkräuter geduldet werden, ist immer ein nötiger Ausgleich vorhanden. Dazu gehören auch Versteckmöglichkeiten, damit die befruchteten Weibchen der Schwebfliegen überwintern können. Die nützlichen Larven gibt es inzwischen schon im Versandhandel zu kaufen. Einfacher und billiger ist es, die nötigen Voraussetzungen zum Überleben der Schwebfliegen zu schaffen.

Einige Arten gehen sogar auf Wanderschaft in Richtung Süden, um den Winter in wärmeren Gefilden zu verbringen. Die Nachfahren kommen dann im Frühjahr in den Norden zurück.

Von Christa Schröder

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